Wichtige Mitteilung: Türkische Justiz versucht,
das Eigentum von Aramäern im Tur Abdin (Südosten der Türkei) zu
enteignen!
Liebe Freunde und Menschenrechtsaktivisten,
die Junge Aramäische Union hält die anhaltenden Prozesse der
Enteignung von Aramäern in der Türkei für ein Desaster. Die
Entwicklungsvereine der Dörfer Beth-Zabday (Idil) und Zaz (Izbirak)
melden uns z.B., dass der Bezirksausschuss Diyarbakir des
Kultusministeriums sich darauf beruft, dass ohne die Genehmigung
des Kultusministeriums ein Gästehaus in den Dörfern Beth-Zabday
und in Zaz ein Vorraum erbaut wurde. Das türkische Kultusministerium wirft den Aramäern eine
Illegalisierung der Bauten vor. Seine Begründung, die Aramäer
hätten ohne Erteilung einer Baugenehmigung gebaut, ist eine
infame Lüge. Sowohl der Bürgermeister aus Beth-Zabday als auch
der aus Midyat gaben den rechtmäßigen aramäischen Bewohnern von
Beth-Zabday (hier leben 25 000 Muslime, und um die 100 Aramäer)
und Zaz (500 Muslime, 2 Aramäer) die Garantie für eine
Baugenehmigung, diese wurde ihnen auch schriftlich mitgeteilt.
Auf Antrag der Aramäer hieß es: „Der Bürgermeister bestätigt den
Eingang des Antrages für eine Baugenehmigung und erteilt hiermit
die vorläufige Baugenehmigung seinerseits.“ Wie Sie sehen können,
hat die Abteilung der Bürgermeister kein Problem damit, dass
Aramäer auf ihrem eigenständigen Grundstück bestimmte Räume
wieder aufbauen, die vor vielen Jahren durch das Verlassen
zerfallen sind.
Übrigens, ein Gästehaus neben der Jungfrau Maria Gotteskirche
gab es schon immer, es war nur leider zerfallen, und für den
Wiederaufbau sollen nun die Aramäer bestraft werden und das
Gästehaus abreißen! Ein Abriss würde auch zu
Schäden an der mehr als 1500 Jahre alten Kirche führen. Ist es
eine neue moderne Art der Verfolgung von Christen?
In Beth-Zabday leben nur noch wenige
aramäische Familien. In Zaz leben nur noch eine Nonne und ein
Mönch. Mittlerweile werden die Aramäer, vor allem der Mönch aus
Zaz, Abt der Kirche Mor Dimet in Zaz, durch die türkische
Behörde massiv unter Druck gesetzt. Die türkischen Behörden
wollen nun die neu gebauten Gebäude abreißen, dasselbe also, was
man dem Kloster Mor Gabriel mit seiner Mauer vorwirft, - dort
ist es die gleiche Aussage, dass Kloster habe illegal die Mauer
gebaut, darum müsse sie abgerissen werden. Es sind nicht
nur die Dörfer Beth-Zabday, Zaz und das Kloster Mor Gabriel, die
von solchen Prozessen betroffen sind, sondern auch andere Dörfer
und Klöster wie z. B. das Kloster Mor Malke, Kloster Za’faran
und viele andere. Die Aramäer mit all ihren Konfessionen sind weltweit dazu
aufgerufen, alle Prozesse gegen ihre Eigentumsrechte der EU
vorzulegen: Geht an die Öffentlichkeit, sucht euch Hilfe bei der
SUA (Syriac Universal Alliance), die sich seit Jahren darum
bemüht, den Aramäern ihr Kulturerbe und ihre Eigentumsrechte zu
bewahren.
Auch sind alle ehrlichen demokratischen Menschen dazu aufgerufen,
ihren Protest zum Ausdruck gegen die türkische Regierung zu
bringen!
Im Namen der Junge Aramäische Union in Deutschland verurteilen
wir diese Enteignungsprozesse auf das schärfste und fordern die
Türkei auf, endlich ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen
gegenüber nichtmuslimischen Minderheiten, insbesondere Aramäern,
einzuhalten.
Setzen Sie sich mit uns beim Botschafter der Türkei für die noch
verbliebenen und rückkehrenden Aramäer in der Türkei ein:
An Seine Exzellenz, den Botschafter der Türkei
Herrn Ali Ahmet Acet,
Postanschrift:
Runge Strasse 9,
10179 Berlin
Telefon: +49 30 275 85 0
Fax: +49 30 275 90 915
Email:
botschaft.berlin@mfa.gov.tr
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen
gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand
Junge Aramäische Union
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